Man ging lange Zeit davon aus, dass die orale Einnahme von Glutamin sinnlos ist, da man annahm, dass Glutamin im Magen-Darm-Trakt vollständig zu Energie verstoffwechselt wird. In neueren Studien hat man jedoch herausgefunden, dass auch orale Einnahmen von Glutamin eine Erhöhung der Blut-Plasma-Werte hervorrufen können, die mit der Einnahmemenge in Verbindung stehen.
Eine ungefähre Richtlinie für die Einnahme von Glutamin sind ca. 20g pro Tag. Wenn die Einnahme deutlich unterhalb von 20g/Tag liegt, wird keine signifikante Veränderung der Blutwerte erreicht. Glutamin-Infusionen sind der effektivste Weg um Glutamin bei Menschen zuzuführen. Allerdings ist dies zum Nahrungsergänzungszweck viel zu teuer.
Bei oraler Einnahme sind Glutaminpeptide im Bezug auf die Erhöhung der Blut- und Gewebewerte effektiver als Glutamin in der freien Aminosäureform. Daher ist das oben beschriebene Hydrolysat von so besonderem Wert für die L-Glutaminversorgung.
Neuere Berichte zeigen, dass die orale Einnahme von ca. 20 Gramm Glutamin am Trainingstag ein sicherer und effektiver Weg ist, dem Körper freies Glutamin zur Verfügung zu stellen.
Eine Einnahme von Glutamin vor und eventuell nach intensivem Training kann helfen die Reserven während einer Vielzahl von katabolen Zuständen zu erhalten. Die Werte im Blutplasma werden erhöht und eine Entleerung der Muskelreserven verhindert.
Zusätzlich sollte nach dem Training innerhalb von 30 Minuten eine qualitativ hochwertige, leichtverdauliche Protein-Kohlenhydrat-Ergänzung (am besten Hydrolysate, die ja schon vorverdaut sind) eingenommen werden, um die Erholung zu unterstützen. Das Protein stellt Aminosäuren und insbesondere Glutamin zur Verfügung, und die Kohlenhydrate lassen die Insulinwerte stark ansteigen. Dadurch wird der Transport der Aminosäuren und insbesondere des Glutamins in die Muskulatur unterstützt.
Sobald die Aminosäuren in den Muskelzellen angelangt sind unterstützen sie dort die Wasseraufnahme um die Hydration der Muskeln zu erhalten. Dieses Stadium der Superhydration verhindert, dass die Muskeln einen katabolen Zustand erlangen und unterstützt anaboles Wachstum.
Da sich die Glutaminreserven nicht entleeren, ist die Erholungsphase verkürzt und die Gefahr, dass man auf Grund des fortschreitenden Glutaminverlustes Opfer des Übertrainings-Syndroms wird, ist geringer.